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Zum Ende der Seite springen Vorwärts immer, rückwärts nimmer
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Thomas F.
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Vorwärts immer, rückwärts nimmer Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Aus Berlin berichtet Christian Gödecke,Spiegel

Und wieder einer weniger: Mit Argentinien musste das nächste Team vor der DFB-Elf kapitulieren. Deutschland war diesmal die glücklichere von zwei sehr guten Mannschaften, die sich taktisch ein famoses Duell lieferten. Jürgen Klinsmann denkt schon weiter als bis zum Halbfinale.


Man hätte irgendeine Reaktion erwartet, einen Schrei oder geballte Fäuste, aber da war nichts. Keine Regung in Jens Lehmanns Augen, als der von Estéban Cambiasso geschossene Ball von den Handschuhen abklatschte. Kein Jubel, als die Meute ekstatischer Teamkollegen auf ihn zustürmte und das Berliner Olympiastadion kurzzeitig zum größten Tollhaus der Welt geworden war. Nur der rechte Zeigefinger wippte leicht vor und zurück als äußeres Zeichen, dass der Torwart Lehmann seine Mannschaft gerade ins Halbfinale der WM gebracht hatte. Dann begruben ihn die Mitspieler unter sich. Zwanzig Meter entfernt stand Cambiasso und weinte.

Diese Szenen nach dem Schlusspfiff erzählen eine Menge über dieses dramatische Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften, das auf dem Papier für Deutschland 5:3 nach Elfmeterschießen endete, aber keinen Verlierer verdient hatte. Umso größer war die Enttäuschung auf Seiten der Südamerikaner, bei denen Cambiasso um Fassung rang und der Verteidiger Leandro Cufre die Beherrschung verlor. Der Ersatzspieler trat dem feiernden Per Mertesacker brutal in den Oberschenkel und sah die Rote Karte von Schiedsrichter Lubos Michel.
der Idiot

"Es ist traurig, dass Argentinien nicht mehr bei dieser WM dabei ist", sagt José Pekerman, und genauso schaut der grauhaarige Mann auch. Er sitzt mit hängendem Kopf in den Katakomben des Olympiastadions, in seinen Augen den Schmerz einer Nation. "Ich hatte immer das Gefühl, dass wir besser als Deutschland waren. Aber wir haben die Gelegenheiten nicht genutzt", sagt der argentinische Trainer. Cufres Tritt will er nicht kommentieren, "ich habe das nicht gesehen. Aber verstehen Sie, das ist Fußball, und nach einem solchen Spiel kochen die Emotionen hoch". Er schaut in die Runde, das ist Fußball, verstehen Sie, sagen seine Augen. Dann erklärt er seinen Rücktritt.

Pekerman ist das prominente Opfer dieses Spiels, ein großartiger Trainer einer großartigen Mannschaft, die ihren Gegner in den ersten fünfzig Minuten mit taktischem Geschick beherrscht, außergewöhnlich gut verschoben und aus dem Mittelfeld eine no-go-Area für das DFB-Team gemacht hatte. "Deutschland hat gelitten, wir haben deren hohes Spiel sehr gut kontrolliert und in der ersten Hälfte dominiert", sagt Pekerman. Sogar in Führung gegangen war sein Team, nach einer Ecke von Regisseur Juan Roman Riquelme traf Roberto Ayala kurz nach Wiederanpfiff per Kopf zum 1:0 (49.). Alles lief nach Plan, was also ging schief, Herr Pekerman? Der Trainer könnte jetzt als Entschuldigung anführen, dass Torwart Roberto Abbondanzieri nach einem Zusammenprall mit Klose verletzt ausgewechselt werden musste. Aber alles, was Pekerman sagt, ist: "Das ist Fußball."

Fußball ist, dass die deutsche Mannschaft mit Argentinien den Favoriten dieser WM aus dem Feld geräumt hat und plötzlich im Halbfinale steht. Fußball ist auch, dass in der zweiten Hälfte etwas mit dem DFB-Team passierte, Philipp Lahm nennt das später "Gas geben", Torsten Frings sagt "sensationelles Zurück-ins-Spiel-kommen" und Jürgen Klinsmann bezeichnet es als "Grenzen austesten". Und Fußball ist bei dieser WM, dass es Grenzen nicht zu geben scheint für das junge deutsche Team. Zum ersten Mal in Rückstand während des Turniers, aber doch gewonnen. Zum ersten Mal seit gefühlten hundert Jahren wieder eine der "großen" Fußballnationen bezwungen. Und im Elfmeterschießen ohne einen Fehlschuss geblieben. "Grenzen gibt es für uns erst nach dem 9. Juli", sagt Klinsmann.

Dass seine Mannschaft an diesem Tag im WM-Finale stehen kann, daran zweifelt nach diesem Spiel niemand mehr. Und die noch verbliebenen Nationen dieses Turniers dürften den Gastgeber nun noch mehr fürchten. Dieses Team, das so unbeirrt weiter nach vorn spielt trotz Rückstands, das zehn Minuten vor dem Ende tatsächlich den Ausgleich schafft durch Kloses fünftes WM-Tor anno 2006, das sich mit Glück, Herz und Leidenschaft den Erfolg gegen Argentinien verdiente - und dessen Bundestrainer an ein Halbfinal-Aus keinen Gedanken verschwendet. "Wir richten immer den Blick nach vorn, bei einer WM darf man nie zurückblicken. Wir haben noch zwei schwere Spiele, und wir wollen beide gewinnen."

Vorwärts immer, rückwärts nimmer, das ist die Devise der DFB-Elf, auf und neben dem Platz. Diese Einstellung führt mittlerweile sogar so weit, dass selbst hochkarätige Gegner ihre Aufstellung der deutschen anpassen. Pekerman verzichtete auf Stürmer Javier Saviola und brachte stattdessen Carlos Tevez. Er hoffte, mit dieser Maßnahme Druck auf die mutmaßliche Schwachstelle in der deutschen Mannschaft - Arne Friedrich - ausüben zu können. Doch Friedrich verteidigte sehr gut und ließ sich nur bei einem Beinschuss düpieren. "Wenn sich der Gegner schon nach uns richtet, zeugt das von viel Respekt unserer Mannschaft gegenüber", sagt Klinsmann.

Der Bundestrainer hatte seinerseits vieles richtig gemacht. Besonders die Maßnahme, Riquelme ständig durch Frings unter Druck setzen zu lassen, zahlte sich aus. Die argentinische Nummer zehn wurde nach 70 Minuten ausgewechselt, Frings lieferte das beste Länderspiel seiner Karriere. Neben seinen Defensivaktionen setzte der Bremer auch offensiv Akzente, als Kapitän Michael Ballack wegen eines Wadenkrampfes nur noch übers Feld humpelte. "Torsten hat eine sehr gute Partie gespielt, er war immer da wenn Riquelme angespielt wurde und hat ihm nie Luft gelassen", lobte Ballack. Nur die Krönung blieb Frings versagt: Er war als fünfter Strafstoßschütze vorgesehen. Doch nach Lehmanns zweitem gehaltenen Elfmeter musste er gar nicht mehr antreten.

Deutschland - Argentinien 5:3 (1:1) n. E.
0:1 Ayala (49.)
1:1 Klose (80.)
Elfmeterschießen:
2 :1 Neuville
2:2 Cruz
3:2 Ballack
Lehmann hält gegen Ayala
4:2 Podolski
4:3 Maxi Rodriguez
5:3 Borowski
Lehmann hält gegen Cambiasso
Deutschland: 1 Jens Lehmann; 3 Arne Friedrich, 21 Christoph Metzelder, 17 Per Mertesacker, 16 Philipp Lahm; 19 Bernd Schneider (62. Odonkor), 8 Torsten Frings, 13 Michael Ballack, 7 Bastian Schweinsteiger (74. Borowski); 20 Lukas Podolski, 11 Miroslav Klose (86. Neuville) Trainer: Klinsmann
Argentinien: 1 Roberto Abbondanzieri (71. Franco); 4 Fabricio Coloccini, 2 Roberto Ayala, 6 Gabriel Heinze, 3 Juan Pablo Sorin; 22 Luis Gonzalez, 8 Javier Mascherano, 10 Juan Roman Riquelme (72. Cambiasso), 18 Maxi Rodriguez; 11 Carlos Tevez, 9 Hernan Crespo (78. Cruz) Trainer: Pekerman Schiedsrichter: Michel (Slowakei)
Zuschauer: 66.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Podolski, Odonkor, Friedrich / Sorin, Mascherano, Cruz
Rote Karte: - / Reservespieler Cufre (nach Spielende/Tätlichkeit)
01.07.2006 07:23
Jessi77
unregistriert
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Hallo!

Konnte das Spiel mal wieder nicht live im Fernsehen verfolgen weil ich ja arbeiten mußte. Teufel
Naja hab aber dann doch übers Radio die Verlängerung und das Elfmeterschießen hören können. So spannend und aufregend hab ich noch nie Radio gehört. Des war ja echt nervenaufreibend.
Natürlich hatte ich auch meine "Glücks-Socken" wieder in meiner Tasche dabei. Augenzwinkern
Die kann ich ja dann am Dienstag Abend endlich wieder anziehen

Also Jungs und Mädels "Daumen drücken" und viel Spaß beim gucken

Liebe Grüße

Jessica
03.07.2006 10:23
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